Verbandsdirektor Markus Riesterer berichtet dem Heitersheimer Gemeinderat über die Entwicklung im Gewerbepark Breisgau.
HEITERSHEIM. Wie läuft’s im Gewerbepark Breisgau? Bericht erstattete Verbandsdirektor Markus Riesterer dem Heitersheimer Gemeinderat in der jüngsten Sitzung. Um es vorwegzusagen: Es läuft gut. So gut, dass bereits seit geraumer Zeit konkrete Pläne gehegt werden für eine Erweiterung. Instrument dafür ist der Regionalplan, wie Riesterer darlegte. Bei der Fortschreibung sollen Flächen auf Eschbacher, Bad Krozinger und Hartheimer Gemarkung hinzukommen.
Seit mittlerweile drei Jahren zeichnet Riesterer als Verbandsdirektor und Geschäftsführer der Gewerbepark Breisgau GmbH in Personalunion für die Entwicklung und Vermarktung des Areals
verantwortlich. Vor rund 17 Jahren gegründet, sei der Gewerbepark "ein gelungenes Modell einer interkommunalen Zusammenarbeit", lautete sein Fazit. Gelungen, auch wenn es hier und da bei neuen
Gewerbeansiedlungen Reibungspunkte mit den beteiligten Gemeinden gebe. Am Ende seien es die Firmen, die entscheiden, wo sie sich ansiedeln, gab Riesterer zu bedenken.
Fluch oder Segen? Bei aller Konkurrenz überwiege unterm Strich doch der Segen, befand Bürgermeister Martin Löffler. Immerhin biete der Gewerbepark insbesondere stark Flächen verbrauchenden und
immissionsträchtigen Firmen eine Alternative zu Standorten in den ortsnahen Gewebegebieten der beteiligten Gemeinden. Und da Heitersheim bei der Ausweisung von neuen Gewebeflächen bekanntlich an
seine Grenzen gestoßen ist, bleibe der Stadt zumindest noch immer die Beteiligung am Gewerbepark: über die in den Verband eingebrachten Gemarkungs- und Eigentumsflächen und die fünfprozentige
Einlage.
Bisher wurden im Gewerbepark 80,6 Hektar Fläche an Gewerbe- und Industriebetriebe verkauft, berichtete Riesterer. Davon allein 12,6 Hektar im Jahr 2011: "Das beste Jahr bisher, die anderen waren
aber auch gut." Entsprechend positiv gestalte sich die finanzielle Situation. Nachdem 2011 rund 3,1 Millionen Euro getilgt wurden, drücken das Projekt Gewerbepark derzeit noch 6,15 Millionen Euro
Schulden. "In zwei, drei Jahren sind wir schuldenfrei", stellte Riesterer in Aussicht. Auf der anderen Seite seien die Gemarkungsgemeinden bereits seit drei Jahren von der Umlage freigestellt.
Positiv sei auch die Entwicklung bei den Arbeitsplätzen: 100 waren es 1997, 1400 wurden bei einer Umfrage Ende des Jahres 2011 gezählt und 2000 sollen es im Jahr 2020 sein.
Bis wann alle Grundstücke verkauft sein werden, interessierte Stadtrat Thomas Höfler (CDU). In etwa zehn Jahren – wenn es so gut weitergehe wie bisher vielleicht auch schon in fünf oder sechs,
Riesterer wollte sich da nicht festlegen. Das genau zu sagen, gestalte sich schwierig, zumal dabei viele Faktoren eine Rolle spielten. "Und was, wenn die Flächen verbraucht sind?", lautete die
weitergehende Frage von Dieter Hennig (SPD). Überlegungen, wo es hingehen könnte, werden schon lange gehegt, so Riesterer, vor allem weil das Projekt langfristig gesehen werden müsse. Hinter
verschlossenen Türen seien inzwischen schon ganz konkrete Pläne gereift. Bei der Erweiterung solle indes das Thema Park mit viel Grün als Alleinstellungsmerkmal bleiben. Obwohl die Erweiterung
nicht auf Heitersheimer Gemarkung spiele, werde sich nichts am geltenden Beteiligungsmodell ändern, ergänzte Löffler.
Die verkehrliche Anbindung und hier speziell die an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) interessierte Thomas Keller (CDU). Das sei und bleibe ein klarer Schwerpunkt, der nachgefragt werde
und bei dem man auch noch nachlegen werde, versprach Riesterer. Das sei zum Beispiel auch eine Vorgabe der Firma Raymond gewesen, die mit ihrer Ansiedlung 180 neue Arbeitsplätze bescheren
wird.
Der zunehmende Flugverkehr auf dem Sonderlandeplatz bringe auch immer mehr Klagen über Lärm mit sich, bemerkte Dirk Suttner (BLHG) und wollte wissen, wie das geregelt wird. In der Tat
verzeichnete der Flugplatz Bremgarten im Jahr 2011 stolze 45 000 Starts und Landungen, wie der Verbandsdirektor wissen dazu ließ. An- und Abflugverfahren und damit auch die Zeiten, in denen
Flugbetrieb erlaubt ist, seien aber klar geregelt. Dafür stünden drei streng darüber wachende Flugbetriebsleiter, die bei Verstößen auch schon Flugverbote ausgesprochen hätten. Die schwarzen
Schafe unter den Piloten seien bekannt und kämen von außerhalb. Riesterer: "Der Luftraum ist frei, da können wir nichts machen."
Quelle: Badische Zeitung, 14.03.2012